Die Stadt Tübingen plant ab 2025 mit einer neuen Grundsteuerregelung, die vor allem unbebaute, aber baureife Grundstücke stark verteuern soll. Ziel ist es, den Bau neuer Wohnungen anzukurbeln, da die Stadt dringend mehr Wohnraum benötigt. Während für bebaute Grundstücke und Wohnungen die Grundsteuer teilweise sinken könnte, werden Besitzer von unbebauten Grundstücken doppelt so viel zahlen wie bisher. Oberbürgermeister Boris Palmer sieht darin einen Anreiz, entweder selbst zu bauen oder die Grundstücke zu verkaufen. Insgesamt soll die Stadt trotz der Reform nicht mehr Grundsteuereinnahmen generieren als bisher. Immobilienmakler könnten in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen, indem sie Eigentümer dabei unterstützen, brachliegende Grundstücke zu bewerten und potenzielle Käufer zu finden.
Die Stadtverwaltung hat für den Hebesatz einen Mittelwert von 270 Prozent vorgeschlagen, was eine Senkung gegenüber dem bisherigen Satz von 660 Prozent darstellt. Dennoch könnte die Steuerbelastung für manche Eigentümer, vor allem bei ungenutzten Grundstücken, erheblich steigen. Laut Berechnungen könnte Tübingen jährlich rund 800.000 Euro zusätzlich durch diese Grundstücke einnehmen. Immobilienmakler können hier beratend tätig werden, um Eigentümern sinnvolle Alternativen aufzuzeigen, etwa den Verkauf an Bauträger oder private Bauherren. Der Gemeinderat muss dem Vorschlag jedoch noch zustimmen, um die Reform umzusetzen. Ziel bleibt, mehr Wohnungen für die wachsende Bevölkerung der Stadt zu schaffen.
Quelle: SWR