Mietbelastung in Deutschland: Ärmere Haushalte besonders stark betroffen

Immobilienboom

Die Mieten in Deutschland sind in den letzten Jahrzehnten für alle gestiegen, doch ärmere Haushalte, besonders Migranten, sind überproportional betroffen. Eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zeigt, dass Menschen mit niedrigeren Einkommen zwischen 1990 und 2020 einen immer größeren Anteil ihres Einkommens für Mieten ausgeben mussten. Während die wohlhabenderen Schichten im Jahr 2020 etwa 18% ihres Einkommens für die Miete verwendeten, mussten die ärmeren Haushalte durchschnittlich 44% ihres Einkommens für Wohnkosten aufbringen, was eine deutliche Steigerung gegenüber 1990 darstellt.

Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass viele dieser Haushalte den kritischen EU-Richtwert für Mietbelastung überschreiten, der bei 40% des Einkommens liegt. Besonders stark betroffen sind dabei Menschen mit Migrationshintergrund, die 2020 bis zu 45% ihres Einkommens für Mieten ausgaben. Die Studie weist darauf hin, dass sowohl die steigenden Mietpreise als auch die zunehmende Einkommensungleichheit zu dieser Situation beitragen. Während hohe Einkommen real anstiegen, verzeichneten Geringverdiener reale Einkommensverluste, was die Kluft weiter vergrößert.

Quelle: Spiegel

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