Der Wohnungsbau in Deutschland, einschließlich Berlin, befindet sich in einer Krise. Das Münchner Ifo-Institut prognostiziert, dass die Zahl der neu gebauten Wohnungen bis 2026 auf nur noch 175.000 sinken könnte, was einem Rückgang von über 40 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Das Ziel der Berliner Koalition von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr scheint unerreichbar. Die hohen Baukosten und die gestiegenen Zinsen tragen zur Stagnation des Marktes bei, während die Anzahl der Bauanträge und Genehmigungen dramatisch zurückgeht – im Mai 2023 wurden fast 44 Prozent weniger Bauanträge genehmigt als im Vorjahr.
In Berlin haben viele Wohnungsgenossenschaften und kommunale Unternehmen Projekte auf Eis gelegt, da die hohen Mieten, die zur Amortisation erforderlich wären, für viele potenzielle Mieter unerschwinglich sind. Der Wohnungswirtschaftsverband GdW kritisiert das mangelnde politische Handeln zur Behebung der Situation und warnt vor zukünftigen Baufertigstellungen aufgrund fehlender Genehmigungen. Die Mietpreise in großen Städten wie Berlin steigen weiterhin, während die Kaufpreise für Immobilien sinken. Laut dem IW Köln besteht ein erheblicher Bedarf an neuen Wohnungen, der bis 2025 auf jährlich 372.000 Wohnungen belaufen soll. Für Wohnungssuchende in Berlin wird es in den kommenden Jahren zunehmend schwierig und kostspielig werden, geeigneten Wohnraum zu finden.
Quelle: Süddeutsche
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