Deutlicher Rückgang bei Baugenehmigungen verschärft Wohnungsknappheit in Deutschland


In Deutschland werden viele neue Wohnungen benötigt, aber es werden immer weniger gebaut. Im September 2023 sank die Zahl der Baugenehmigungen im Vergleich zum Vorjahr um fast 30 Prozent auf nur 19.300. Von Januar bis September gab es insgesamt 28,3 Prozent weniger Baugenehmigungen als im Vorjahr, was nur 195.100 neuen Wohnungen entspricht. Experten sagen, dass hohe Baukosten und schlechte Finanzierungsbedingungen zu diesem Rückgang beigetragen haben. Die Bundesregierung hatte eigentlich geplant, jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen zu bauen, besonders in den Großstädten.

Experten glauben nicht, dass sich die Situation beim Wohnungsbau schnell bessern wird. Viele Bauprojekte wurden aufgrund hoher Zinsen und Materialkosten gestoppt. Dies wirkt sich auf Projektentwickler, Bauunternehmen und den Wohnungsmarkt aus. Schätzungen zufolge fehlen in Deutschland etwa 700.000 Wohnungen. Das Problem des fehlenden bezahlbaren Wohnraums könnte sich dadurch noch verschlimmern. Besonders betroffen sind Einfamilien- und Zweifamilienhäuser, bei denen die Baugenehmigungen stark zurückgegangen sind. Nur bei Wohnheimen gab es einen leichten Anstieg. Die hohen Zinsen der Europäischen Zentralbank, die aktuell bei 4,50 Prozent liegen, tragen ebenfalls dazu bei, dass die Baufinanzierung teurer wird. Erst Ende des nächsten Jahres erwarten Ökonomen eine Senkung der Leitzinsen, was die Baufinanzierung wieder günstiger machen könnte.

Quellen: Spiegel, Statista

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