Dauert die Eiszeit am Immobilienmarkt an?

Auswirkungen der Leitzinserhöhungen auf den Immobilienmarkt in Stuttgart

Immobilienanalyst Christof Schürmann prognostizierte bereits vor einem Jahr eine signifikante Abkühlung am Immobilienmarkt, die mittlerweile Realität geworden ist. Die Hauptprobleme liegen in den hohen Baukosten und Zinssätzen, die ein profitables Bauen nahezu unmöglich machen. Zusätzlich erschweren erhöhte Standards bei den Gebäudeanforderungen den Erwerb von Wohneigentum für breite Bevölkerungsschichten, was zu einer zunehmenden Verknappung und Wettbewerbsintensivierung auf dem Mietmarkt führt. Trotz vorhandener staatlicher Fördermaßnahmen bleibt eine signifikante Entlastung aus. Schürmann identifiziert die Grunderwerbsteuer als möglichen Ansatzpunkt zur Entspannung des Marktes, sieht jedoch die Umsetzung aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen und der notwendigen Zustimmung der Bundesländer als herausfordernd an.

Für eine nachhaltige Belebung des Immobilienmarktes formuliert Schürmann drei essenzielle Maßnahmen: Die Einführung attraktiverer Abschreibungsmodelle für Immobilieninvestitionen, den Abbau bürokratischer Hürden sowie eine Reduktion der regulatorischen Anforderungen im Bauwesen. Diese Schritte könnten dazu beitragen, den Neubau wieder attraktiver und finanziell realisierbar zu machen. Ohne solche strukturellen Veränderungen prognostiziert er, dass die Wohnraumproblematik sich weiter zuspitzen wird, was langfristig zu einer Verschärfung der Wohnungsnot und zu weiter steigenden Mieten führen könnte. Schürmanns Analyse unterstreicht die Dringlichkeit politischer Handlungen, um eine weitere Verschärfung der aktuellen Marktlage zu verhindern und den Immobilienmarkt wieder in ein Gleichgewicht zu bringen.

Quelle: Fokus

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